Bionik zeigt: Vieles ist von der Natur abgeschaut

Vieles, was im Lauf der Zeit als technische Neuerung entstanden ist, hat seinen Ursprung ganz einfach in der Natur. Das zeigt die Wissenschaftssparte Bionik sehr anschaulich: Der Name setzt sich zusammen aus Biologie und Technik, und einer der wohl bedeutendsten Bioniker war Leonardo da Vinci (1452-1519), der den Schlagflug auf die Konstruktion von Fluggeräten angewandt hat. In der Bionik arbeiten heute Biologen eng mit Architekten und Ingenieuren zusammen, um das, was sich in der Natur entwickelt hat, auch für das alltägliche Leben nutzbar zu machen. Ein Team von Tutoren der Technischen Hochschule Deggendorf machte auf Anregung von Fachlehrerein Kathrin Altmann die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen an der Maria Ward Realschule in Neuhaus mit den Grundgesetzen der Bionik vertraut. In einem Einführungsvortrag zeigten sie an sehr anschaulichen Beispielen, welche Rolle Bionik in der Erfindung von technischen und praktischen Gegenständen spielen kann: Dass etwa ein Fallschirm nach dem Fluggesetz von Löwenzahnsamen fliegen kann, dass Pinguine stromlinienförmig schwimmen und darum Schwimmkörper in Spindelform sich besonders schnell im Wasser bewegen. In kleinen Experimenten konnten die Schülerinnen und Schüler selbst erforschen und erproben, wie Naturphänomene Vorbilder für alltägliche Gegenstände sein können: Der Lotuseffekt lässt Wassertropfen kugelförmig werden und damit leicht von Flächen abfließen, die Widerhaken an einer Klette sind Vorbilder für den vielfältig verwendeten Klettverschluss. Die Schülerinnen und Schüler erhielten so eine neue Sichtweise auf alltägliche Gegenstände, aber auch auf die raffinierten Phänomene der Natur. „Alles nur geklaut?“ stand über der Unterrichtseinheit. Nicht „geklaut“, aber sehr genau beobachtet und erforscht.